Aufgaben und Ziele der Fachgruppe Thermodynamik
Thermodynamik ist eine der wichtigsten Basisdisziplinen des Chemieingenieurwesens und der Verfahrenstechnik. Gegenstand der Thermodynamik sind die wissenschaftlichen Grundlagen von Prozessen zur Energie- und Stoffumwandlung und damit eng verbunden die Erforschung und Beschreibung der thermophysikalischen Eigenschaften von Stoffen und von Stoffgemischen. Die Fachgruppe Thermodynamik ist ein Gremium von Experten aus Hochschulen und Industrie, das sich zum Ziel gesetzt hat, durch gegenseitige Information, Erfahrungsaustausch und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Forschung und Lehre in der Thermodynamik zu stärken. Ein besonderes Anliegen der Fachgruppe ist es, einerseits eine Brücke zu den Naturwissenschaften zu schlagen und andererseits thermodynamische Fragestellungen aus allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, vorzugsweise aus dem Chemie- und Bioingenieurwesen, sowie der Energie- und Verfahrenstechnik aufzugreifen und zu bearbeiten.
Das Forum der Fachgruppe ist das Thermodynamik-Kolloquium, das einmal jährlich gemeinsam mit der Fachgruppe Thermodynamik der VDI-Gesellschaft Energietechnik ausgerichtet wird.
Aufgrund ihres Charakters als Basisdisziplin ergeben sich naturgemäß für die Thermodynamik eine Vielzahl von Schnittstellen zu anderen Gremien innerhalb und außerhalb von ProcessNet. Besonders ausgeprägt sind die Verbindungen zu Fachgremien, die sich mit Wärme- und Stoffübertragung, thermischer Trenntechnik, Mehrphasenströmungstechnik sowie Energie- und Umweltverfahrenstechnik beschäftigen. Darüber hinaus existieren jedoch auch zunächst weniger offensichtliche Verbindungen zu einigen Fachgebieten der Partikeltechnik, der Materialwissenschaften und der Biotechnologie, die besonders interessante Zukunftsperspektiven im Hinblick auf die Gestaltung neuer Produkte und Verfahren bieten. Die Schnittstelle zur Biologie bzw. zur Biotechnologie wird insbesondere im Arbeitskreis Biothermodynamik behandelt.
Zukünftige Technologien werden darauf ausgerichtet sein, globale Probleme, die sich abzeichnen, zu entschärfen und umweltgerechte, wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln. Solche Probleme sind beispielsweise:
Zur Lösung dieser Probleme kann die Thermodynamik erhebliche Beiträge leisten, beispielsweise durch Bereitstellen von Stoffdaten und von Methoden zur Analyse komplexer Zusammenhänge und zur Bewertung der Energie- und Ressourceneffizienz neuer Produktionsverfahren.
Als zukünftige Themenfelder gelten beispielsweise die CO 2 -arme bzw. CO 2 -neutrale Energiewandlung, die nachhaltige Chemie, die Mikro- und Nanotechnologie, die Pharma- und Medizintechnik oder die Bioprozesstechnik.
April 2007